Implantologie ist das Fachgebiet, das sich mit dem Ersatz von Zähnen mittels künstlicher Wurzeln, sogenannten Zahnimplantaten befasst.
- Implantate lassen sich nahezu bei jedem Patienten einsetzen.
- Diese Implantate können fast alle Funktionen eines natürlichen Zahnes übernehmen.
- Implantate haben eine hohe Erfolgsrate. Sie halten lange, z.B. auch statistisch länger als herkömmlicher Zahnersatz.
- Die Implantologie ist seit Jahrzehnten das besterforschte Teilgebiet der Zahnheilkunde. Die verbreitetsten Implantatsysteme sind seit mehr als 20 Jahren erfolgreich auf dem Markt.
- Wir arbeiten seit Jahren mit den beiden deutschen Marktführern, der Fa. Straumann und der Fa. Camlog.
Was ist ein Zahnimplantat?
Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel aus Titan, selten aus Keramik. Die meisten Implantate sind schraubenförmig. Diese Schrauben werden im Kiefer befestigt und verwachsen mit dem Knochen. Auf dem Implantat kann Zahnersatz jeder Art befestigt werden.
Jedes System hält für diese Befestigung eine Fülle von technischen Hilfsteilen bereit.
Warum sollte ich mich für diese Versorgung entscheiden?
- Titan wird vom menschlichen Körper besonders gut vertragen und verbindet sich mit dem umliegenden Kieferknochen.
- Zahnkronen auf Implantaten kommen ästhetisch dem natürlichen Vorbild am nächsten.
- Der Kaukomfort entspricht dem eigener Zähne.
- Mit der Anwendung von Implantaten wird die Substanz von Nachbarzähen geschont.
- Der Kieferknochen bleibt infolge der funktionellen Belastung durch das Implantat erhalten.
- Häufig bietet nur eine Implantatversorgung die Möglichkeit eines festsitzenden Zahnersatzes.
Einsatzgebiete
- Einzelzahnlücke
- Lücke mit mehreren fehlenden Zähnen
- Verkürzte Zahnreihe (Freiendsituation)
- Zahnloser Kiefer
Implantate bei einer Einzelzahnlücke
Bei Verlust eines einzelnen Zahnes wird die Zahnwurzel durch ein Implantat ersetzt. Nach Einheilung wird in das Implantat ein Aufbau eingeschraubt. Darauf wird die Krone befestigt. Damit wird eine Brücke vermieden, bei der die benachbarten Zähne beschliffen werden, viel Substanz verlieren und ggf. auch absterben können.
Implantate bei mehreren fehlenden Zähnen
Fehlen Ihnen mehrere Zähne, wodurch eine große Zahnlücke entstanden ist, kann eine implantatgetragene Brücke diese Lücke schließen. Häufig bieten Implantate hier die Möglichkeit herausnehmbaren Zahnersatz zu vermeiden.
Verkürzte Zahnreihe
Bei der verkürzten Zahnreihe gibt es keine Backenzähne (Molaren) mehr. In dieser Situation sind Implantate die einzige Möglichkeit, einen festen Zahnersatz zu realisieren.
Implantate im zahnlosen Kiefer
Im zahnlosen Kiefer können Implantate Prothesen Halt geben oder sogar wieder einen festsitzenden Zahnersatz möglich machen. Dadurch sitzt Ihr Zahnersatz fest und verhilft Ihnen zu einem entspannten und schönen Lachen. Insbesondere im Unterkiefer können z.B. schon zwei Implantate den Prothesenhalt und die Kaufähigkeit deutlich verbessern
Knochenaufbau – Grundlage der erfolgreichen Implantation
Ein Zahnimplantat muss vollständig von Knochen umgeben sein, um fest einzuheilen. Aus verschiedenen Gründen kann das Knochenangebot dafür zunächst nicht ausreichen. In solchen Fällen muss erst Knochen aufgebaut werden. Dieser Aufbau kann vom erfahrenen Operateur sowohl mit eigenem Knochen als auch mit Fremdmaterialien vorgenommen werden.
Wir bieten Ihnen das gesamte Spektrum des Knochenaufbaus an: Von der örtlich umschriebenen Augmentation mit Knochenersatzmaterial bis zu umfangreichen Knochentransplantationen. Verfahren wie Knochenspreizung (Bonesplittung) und Knochenaufbau in der Kieferhöhle (Sinuslift) werden routinemäßig durch uns angewendet.
3D Röntgen (DVT) für die implantologische Planung
Bei schwierigen Situationen ist für eine sichere implantologische Planung eine dreidimensionale Darstellung des Kieferbereiches notwendig. Das wird in unserer Praxis durch digitale Volumentomographie (DVT) realisiert. Das DVT ist ein relativ strahlungsarmes Verfahren, dass sich besonders gut zur Darstellung des Kieferbereiches eignet.
Mit dem DVT kann man das Knochenangebot messen und es bildet gleichzeitig die Grundlage für die exakte Planung der Implantatposition.
Beratung und Planung
Im Vorfeld der Implantation ist eine gründliche Untersuchung und Befundaufnahme notwendig. Im Rahmen eines ausführlichen Beratungsgespräches werden die Möglichkeiten und Risiken der implantologischen Versorgung bezogen auf Ihren konkreten Fall dargestellt. Für eine vollständige Diagnostik ist die röntgenologische Darstellung der Implantatregion notwendig.
Aus der Zusammenschau der klinischen und radiologischen Befunde planen wir die Anzahl und die Position der Implantate und stimmen dies mit Ihnen und Ihrem Zahnarzt ab.
TECHNISCHES VORGEHEN beim Implantieren
Einsetzen des Implantates
Nach örtlicher Betäubung des Implantatbereiches wird auf dem Kieferkamm das Zahnfleisch eröffnet. Mit äußerst passgenauen Instrumenten wird das Implantatbett vorbereitet und anschließend das Implantat eingeschraubt. Das Implantat wird mit einer Abdeckschraube geschützt. Oft wird die Schleimhaut zunächst dicht verschlossen.
In Abhängigkeit von der Implantatregion und der primären Festigkeit der künstlichen Zahnwurzel (Primärstabilität) wird die Länge der Einheilphase festgelegt. Diese beträgt zwischen zwei und sechs Monate.
Freilegung
Nach Ablauf der Einheilphase legt man das Implantat durch einen Schleimhautschnitt frei. Die Abdeckschraube wird durch eine Einheilkappe ersetzt. Diese Einheilkappe ist in der Mundhöhle sichtbar. Sie wird eingebracht, damit sich das Zahnfleisch um das Implantat herum ideal ausformen kann.
Prothetik
Zwei bis drei Wochen nach der Freilegung kann die prothetische Versorgung durch Ihren Zahnarzt erfolgen.
Implantatnachsorge
Gute Mundhygiene und regelmäßige Nachsorge sind Voraussetzung für den Erhalt Ihrer Zähne und Ihrer Implantate. Unzureichende Mundhygiene führt zu einer Besiedlung der Zähne und Kronen mit Bakterien. Diese Bakterien lösen eine Entzündung des Zahnfleisches am Rand von Zähnen und Implantaten aus. Im weiteren Verlauf führt diese Entzündung zum Abbau des Knochens, der die Zähne (Parodontitis) oder Implantate (Periimplantitis) umgibt. Dies kann zum Verlust der Zähne bzw. Implantate führen. Die Periimplantitis ist die häufigste Ursache des Implantatverlustes.
Deshalb muss im Rahmen der Implantatnachsorge diese Entzündung erkannt und behandelt werden. Neben Mundhygieneanleitung und professioneller Zahnreinigung können die Verordnung eines Antibiotikums und die Anwendung von bakteriziden Spüllösungen und Gelees notwendig sein. Dies geschieht in der Regel bei Ihrem Zahnarzt.
In weiter fortgeschrittenen Stadien kann ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig werden. Je früher eine Entzündung festgestellt wird, desto besser und erfolgreicher kann sie behandelt werden.