Viele Patienten mögen zahnärztliche Behandlungen nicht wirklich gerne. Einige haben regelrecht Angst davor. Diese Sorgen und Ängste kann man dem Patienten mit Hypnose erleichtern oder sogar nehmen.
Die sogenannte „zahnärztliche“ Hypnose ist eine Kommunikationstechnik, die man in einer speziellen Fortbildung erlernt. Das ist ein standardisierter Kurs, ein Curriculum, das von der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose (DGzH) angeboten wird. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Techniken, die dem Patienten die Behandlung erleichtern.
Der Behandler gibt dem Patienten Hinweise und Suggestionen, Wenn der Patient diesen Hinweisen folgt, wird die Behandlungssituation deutlich vereinfacht und erleichtert.
Zahnärztliche Hypnose
Zahnärztliche Hypnose ist ein kleines Teilgebiet der Hypnose. Der Begriff Hypnose ist mit vielen Vorstellungen und Vorurteilen verbunden, in erster Linie solchen, die in Filmen oder im Showgeschäft vermittelt werden. Im psychologisch medizinischen Bereich wird Hypnose auch wesentlich weiter gehend verwendet als in der Zahnmedizin.
Durch die oft falschen Vorurteile haben Patienten gelegentlich Sorge vor der Anwendung von Hypnose. Das ist generell völlig unberechtigt. Dazu kommt: Die speziell zahnmedizinische Hypnose richtet sich darauf, einen Entspannungszustand zu erreichen. Eine echte Trance, gar eine Tieftrance wird nicht angestrebt. Psychologische Behandlungen erfolgen grundsätzlich nicht.
Angst ist mit Spannung verbunden. Wir wissen nun, dass bei Ent-Spannung, seelischer wie vor allem auch lediglich in körperlicher Ent-Spannung Angst verfliegt oder wenigstens wesentlich weniger beeinträchtigend erlebt wird; zudem ist die körperliche Entspannung ganz einfach angenehm.
Zahnärztliche Hypnose in unserer Praxis
Die Hypnose hat in unserer Praxis einen festen Platz: Im Umfeld unserer Eingriffe haben viele Details im Umgang mit dem Patienten, die Art zu reden und auf körperliche Entspannung hinzuwirken mit der zahnärztlichen Hypnose zu tun. Wir nutzen die Techniken der Hypnose einfach als Hilfsmittel, dem Patienten den Eingriff angenehm zu machen.
Patienten wollen nur ausnahmsweise gezielt eine Behandlung in Hypnose. Für diese Fälle teilen wir uns die hypnotische Führung gerne mit unserer speziell ausgebildeten Fachkraft oder überlassen ihr diesen Teil auch völlig.
In ganz seltenen Fällen wünschen Patienten eine Behandlung, bei der die Hypnose die sonst übliche örtliche Betäubung ersetzt. In solchen Fällen hat sich die Anwendung der Hypnose durch einen weiteren Behandler bewährt (der Operateur ist auch den Eingriff selbst konzentriert). Das hat bis dato in diesen Ausnahmefällen Dr. Gerhard Schütz gemacht, ein Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Trainer unserer Fachgesellschaft, also ein Profi.
In allen Fällen geben wir „Tipps“, Hinweise, Suggestionen, stellen sozusagen Wegweiser auf. Aufgabe des Patienten ist es. diesen Hinweisen zu folgen. Insofern macht der Patient die Hypnose letztlich selbst, indem er sich uns mental anvertraut.
Techniken
Ziele der Techniken, die in unsere Behandlung einfließen, sind, den Patienten zu einer inneren Zustimmung zu bringen, ihn körperlich zu entspannen und (im weitesten Sinne) „abzulenken“.
Die innere Zustimmung kann gefördert werden: Sprechen, besonders Fragen sollten so eingerichtet sein, dass Sie „Ja“ antworten oder wenigstens denken werden. Je öfter Sie das Gefühl haben, dass unsere Aussagen stimmen, unsere Voraussagen eintreffen, desto intensiver wird dieses sogenannte „Yes-Set“.
Der Zustand körperlicher Entspannung ist mit Angst schwer zu vereinbaren (s.o.). Gelingt es dem Patienten, durch Befolgen unserer kleinen, körperlichen Rituale körperlich zu entspannen, ist schon ein Gutteil der Spannung, der Angst vergessen.
Ablenken ist auf vielerlei Weise möglich: Wenn es dem Patienten gelingt, sich gemäß unseren Aufforderungen innerlich auf angenehmere Tätigkeiten zu konzentrieren, angenehmere Orte im inneren Kino zu sehen, frühere schöne Erlebnisse zu aktivieren, wird er „nicht ganz bei der Behandlung sein“. Das „Ablenken“ kann mit direkter Aufforderung geschehen, oft werden bei der Behandlung aber auch einfach Geschichten erzählt, denen der Patient zwanglos folgen kann. Man kann sich mit den Augen auf bestimmte Punkte, man kann sich mit dem Gehör auf Musik, man kann sich einfach auf seinen Atem konzentrieren. Alles wird hilfreich sein. Auch wenn viel auf einmal zu verarbeiten ist, schaltet der Patient einfach ab.
Wir können bei all dem helfen.
Curriculum
Die DGzH bietet eine strukturierte Zusatzausbildung an, bei der man viel über Grundregeln eines Gesprächs lernt, bei der man viele Techniken erlernt, den Patienten abzulenken; man lernt auch mit Problemen umzugehen. Im Rahmen der Ausbildung muss man auch selbst die Techniken am Patienten ausüben und muss sich selbst überwachen lassen (Supervision).
Diese Ausbildung hat Dr. Schlesinger und haben zwei unserer Kolleginnen durchlaufen. Die anderen Mitglieder des Teams haben eine Kurzausbildung gehabt und/oder nehmen an den Jahreskongressen der DGzH teil.
DGzH
Die DGzH ist die Fachgesellschaft, die sich um die Belange der auf diesem Gebiet tätigen Kollegen kümmert, die Ausbildung und Fortbildung organisiert und überwacht.
In einem Selbstverlag, dem Hypnos-Verlag, gibt die Gesellschaft u.a. CDs heraus, die bei Zahnarztangst helfen oder speziell für Kiefergelenkspatienten Anleitung und Entspannung bewirken.